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{colours of my life}
Handgedruckt: Stempel | Muster | Post Kunst Werke

Walzendruck – wie mein Motiv auf die Rolle kommt (und dort bleibt)

27/03/2018

Making of – Frühlingspost 2018 – Walzendruck – Teil 1

Seit einigen Wochen schon, sind in den Blogs und aus Instagram die Walzendrucke zu bewundern, die für die Frühlingspost des Post Kunst Werke Blog, entstanden sind, Nachdem mein Walzendruck verschickt und angekommen ist (Ich bin in Gruppe 2), kann ich nun meine Arbeitserfahrungen posten, ohne meinen Beitrag schon vor dem Verschicken zu zeigen.

Ich habe tatsächlich das erste Mal mit einer Musterwalze gearbeitet (stimmt nicht ganz, bei einer Freundin haben wir alte Twpetenwalzen zur Oberflächengestaltung von Ton verwendet, aber das ist was ganz anderes). Besonders spannend finde ich die Experimente der anderen Teilnehmerinnen, mit was alles gewalzt werden kann: Korken, Handeln, stabile Papprollen von Teppichböden, geschnitzte Farbwalzen (hätte ich mich nie getraut!!!) und, und, und.

Ich habe mich für meine Walzen für Moosgummi als Motivmaterial auf einem HT-Rohr (die grauen aus dem Baumarkt) als Träger entschieden. Die Rohre lassen sich mit einem passenden Durchmesser zu Weißbinder-Walzen auswählen und einfach auf eine passende Länge sägen und dann aufstecken. Falls sie bei Abrollen rutschen sollten, kann zuerst noch ein Spültuch fest um die Walze gewickelt werden. Das hält dann richtig gut. Die Weißbinder-Walze hatte ich zur Hand und sie hat eine gute Abrolleigenschaft, erwies sich also als gut geeignet.

Zuerst habe ich mit Clopapier-Rollen herum probiert. Die sind für spontanes und experimentelles Arbeiten hervorragend geeignet, z.B. mit aufgewickelten Folien, Gummiringen, Kordeln u.ä. Wenn man sich die Mühe macht und Ornamente, Formen oder Motive ausschneidet, z.B. aus Moosgummi oder auch einem Stempelmaterial, sind die Papp-Rollen nicht geeignet. Ein Nachteil ist, dass man die Druckwalzen nicht gut reinigen kann, wenn sie aus Pappe sind. Kurz gesagt, sie sind nicht lange haltbar und je nach dem, wie viel Arbeit man sich macht, soll die Walze ja auch noch etwas länger halten. 

Ich habe also meine Motive zunächst aus dem Moosgummi ausgeschnitten und dann auf die zugeschnittenen HT-Rohre geklebt. Das Ausschneiden ist Geschmackssache. Ich schneide gerne mit Scheren, sofern sie scharf sind und zum Medium passen. Hier habe ich mit einer Scherenschnitt-Schere gearbeitet. Die hat mit dem Moosgummi gut funktioniert.

Mein Motiv besteht aus insgesamt vier Schichten auf dem grundierten Papier: ein wolkiger Hintergrund, den ich mit einer Clopapierrolle und Frischhaltefolie erzielt habe und nach dem Drucken weggeworfen habe, kleinere Blüten im Hintergrund, dann der Ast und zum Abschluss größere Blüten im Vordergrund aus den HT-Rohren mit Moosgummi-Motiven, die ich nach dem Drucken gesäubert habe um sie weiter verwenden zu können.

Das zweidimensionale Planen und das dreidimensionale Umsetzen hat so seine Tücken…. Ich wollte dem technisch begegnen, mit einem Raster auf dem Papier und dem gleichen Raster auf der Rolle um es ,mir zu erleichtern…. und habe gemerkt, das mir vor lauter Planen und Geodreieck und umrechnen und hin und her überlegen, ganz der Spaß verloren ging.

Ich habe die Fläche der Rolle ausgemessen und zur Orientierung auf ein Blatt Papier gezeichnet. Das war hilfreich, um bei den Kirsch-Blüten sehen zu können, wann die Fläche gut gefüllt ist.

Also habe ich mein Streumuster für die beiden Kirschblüten-Walzen einfach nach Gefühl aufgeklebt. Da hat´s dann wieder Spaß gemacht und wurde auch fertig. Klar an manchen Stellen sind die Abstände etwas größer geworden, aber es lässt sich ja nachträglich noch was ins Muster einbasteln, bei zu großen Lücken oder auch zweimal überwalzen, damit es dichter wird.

Den Ast habe ich auch mit Hilfe eines Rechtecks im Maß der Fläche meiner Rolle geplant. So konnte ich den Ast als endloses Motiv entwickeln und aufzeichnen. Anfang und Ende des dicken Ast in der Mitte, müssen am oberen und unteren Rand des Blattes genau aufeinander treffen. Man könnte ihn so auch auf ein viel längeres Stück Papier drucken, ohne einen Ansatz zu sehen.

Das Kopieren mit einem Durchschlagpapier auf das dunkle Moosgummi war praktisch nicht möglich. Für Durchschlagpapier ist Moosgummi oft zu weich und zusätzlich ist dieses eben einfach zu dunkel. (Mein Moosgummi ist viel dicker und feinporiger als das Bastelmaterial. Es ist ein Dämmstoff-Material aus dem Technikbereich.)

Ich habe meinen Entwurf auf dem Untergrund befestigt und mit dem Skalpell direkt durchgeschnitten. Das hat sehr gut funktioniert. An manchen Stellen musste ich nachschneiden, aber das Motiv war durch den ersten Schnitt sehr gut zu erkennen.

                    

Das filigrane In-Einem-Stück-Motiv, habe ich auf dem Rohr mit Washi-Tape befestigt, um die genaue Lage festzulegen und dann Stück für Stück angeklebt.

Echt schwierig war, dem Moosgummi klar zu machen, das es sich an die Rundung der Walze beim Aufkleben anschmiegen soll! Also bis zum Abbinden des Klebers wieder mit Masking-Tape befestigt und an vielen Stellen nachgebessert. Besonders die dünnen Astspitzen waren wenig einsichtig!

Mit dieser Walze bin ich sehr zufrieden. Das Ast-Motiv ist genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich denke, ich kann sie für weitere jahreszeitliche Gestaltungen verwenden, vielleicht auch für eine Unterwasserwelt.

Die Streuteile habe ich auch mit Masking-Tape befestigt, bis der Kleber angezogen hatte.

Ich mag Bastelkleber. Oft hat er sich als die einfachste und beste Wahl erwiesen. Hier leider nicht. Allerdings haben auch alle anderen Kleber versagt (Kontaktkleber, spezieller Kunststoffkleber und Trockenkleber vom Klebe-Roller). Das Problem ist das HT-Rohr. Es ist einfach zu glatt. Auf der Rolle aus dem 3D-Drucker hat der Bastelkleber prima gehalten, aber diese Oberfläche ist auch ziemlich rauh. Ich werde einen neuen Versuch starten, indem ich das HT-Rohr mit Sandpapier anrauhe. Für meine 15 Drucke hat alles zum Glück gehalten.

Hier sind drei verwendete Walzen zu sehen: Der Ast und zwei Walzen mit Kirschblüten: Eine für hinter dem Ast mit kleineren Blüten und eine mit größeren Blüten, die als Vordergrund ganz zuletzt gedruckt wurde.

Das Gute ist, dass die Walzen aus dem HT-Rohr gut zu reinigen sind. Eine weiche Zahnbürste hat sich zur Reinigung der Druckelemente als günstig erwiesen.

Beim Abwalzen hat sich leider ein Problem eingestellt, dass bei fast allen Walzen mit Positiv-Druck zu sehen war: Freiflächen nehmen, je nach ihrer Lage, Farbe mit auf und produzieren ungewollte Farbflächen beim Abwalzen der Druckwalze.

Ich habe bei der Positionierung meiner Motive versucht, die Verteilung und Anordnung so zu gestalten, dass keine großen Freiflächen entstehen. Bei meinem Ast ist das an einer Stelle nicht gelungen. Ich habe daher vor jedem Druck, die überschüssige Farbe abgewischt! Vielleicht setze ich an dieser Stelle noch einen Ast an, um das Problem zu beseitigen. Aber das Abwischen ist nicht so der große Aufwand und an diese Stelle kommt man gut dran, ohne dabei Farbe von den angrenzenden (Druck-)Flächen zu wischen.

Mannomann, was man alles bedenken muss!

Herzlichst, Kerstin

 

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